Workshop des Geschichts-Grundkurses 12 zum Thema Bücherverbrennung im Erinnerungsort Topf & Söhne

„ Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ (Heinrich Heine 1823)  

Wir, Schüler des Geschichts-Grundkurses der 12. Klassen, besuchten vergangene Woche, gemeinsam mit Frau Bargfeld, den Erinnerungsort Topf & Söhne in Erfurt. Dort nahmen wir an einem Workshop rund um das Thema Bücherverbrennung teil. Zunächst beschäftigten wir uns mit verschiedenen Autoren und deren Werken, die vom nationalsozialistischen Regime verboten wurden. Gemeinsam suchten wir nach Beweggründen, weshalb bestimmte Autoren und ihre Werke nicht länger geduldet wurden. Zu diesen gehören u.a. politische Gegner (Anarchisten, Kommunisten, Demokraten, Pazifisten), kritische Wissenschaftler, Darsteller von Homosexualität und Kriegs-, Autoritäts- und Gesellschaftskritiker. Auch jüdische Autoren wurden nur aufgrund ihrer Abstammung entartet. Schon früh wurde so das Feindbild der Nazis deutlich. Anschließend teilte sich der Kurs in drei Gruppen, um sich näher mit den verschiedenen Phasen der Bücherverbrennung auseinanderzusetzen: vor, während und nach der „Aktion wider dem undeutschen Geist.“ So beschäftigte sich eine Gruppe beispielsweise mit einem Tagebuchausschnitt Erich Kästners, der selbst bei der Verbrennung seiner Bücher anwesend war, und seine erschütternden Erfahrungen beschrieb. Besonders fällt auf, dass die Bücherverbrennungen jeder Phase größtenteils von Studenten durchgeführt wurden. Auf öffentlichen Plätzen marschierten diese in Uniformen ein, entschlossen dazu, Lastwagen voll mit Büchern und somit einen großen Teil des deutschen Kulturguts zu vernichten. Die Studenten selbst zerstörten somit die Meinungsfreiheit aller. Die Bücherverbrennung war ein Vorhaben gegen die Toleranz, gegen die Intelligenz und gegen die Freiheit. Ein Staat, der dazu bereit ist, Meinungen zu unterdrücken, ist auch in der Lage, alles zu zerstören, was nicht seiner Ideologie entspricht. Dass sich so etwas in unserer heutigen Zeit wiederholt, ist gar nicht so fernliegend. Aktuell kann man beobachten, dass in totalitären Regimen und auch mitten in Europa wieder Bücher auf den Index gestellt werden, die z.B. einen toleranten Umgang mit Homosexualität fordern.

(Miriam Borowsky, Anna Machalett, Yola Fritz und Lilly Schreck)