Projekt in Kirchheim

Zwischen Friedhof und Spielplatz - ein Projekt in Kirchheim   Rap Musik in der Kirche? Ob Laurentius von Rom wohl den Sound gemocht hätte?

Erfahren werden wir das nicht. Aus dem Gotteshaus in Kirchheim, welches ihm zu Ehren seinen Namen trägt, kamen dieser Tage jedenfalls ungewöhnliche Klänge. Für die religiös geprägten Einwohner ist die prachtvoll ausgestaltete St. Laurentius-Kirche ein heiliger Ort, voller Traditionen und Würde. Mit einer schönen Orgel, zweistöckigen Emporen und einem wundervollen, tiefblauen Deckengemälde - Rap Musik, war hier bisher unbekannt. 

Diese ungewöhnlichen Beats allerdings wurden zum Soundtrack einer groß angelegten Aufräumaktion, die an ihrem Ende Innenraum und Außengelände in neuem Glanz erstrahlen ließ. Anlass waren zwei Projekttage des Leistungskurses Religion von Frau Neudorf, die gleich zwei Dinge vereinen konnten. Einerseits waren sie sinnstiftend, was für Fahrten ja nicht immer der Fall sein muss und, durch das Zelten und den Besuch bei der Sternenwarte, wurde der Ausflug zu etwas ganz Besonderem.

Als Frau Neudorf unserem Religions-Leistungskurs vorschlug, in Kirchheim freiwillige Arbeit zu leisten, hielten das alle von Beginn an für eine gute Idee. Das änderte sich auch nicht, als wir am Dienstag nach getaner Arbeit und einem leckeren Abendbrot zwischen Friedhof und dem Spielplatz zelteten. Zuvor begrüßten uns Mitglieder des Kirchheimer Kirchvereins herzlich. Kuchen, Salate und Getränke standen für uns bereit und wir erhielten eine kleine Führung durch die Kirche. Nach einigen Stunden Arbeit blieb noch Zeit den Nachmittag, die Sonne, Beachvolleyball und das Kirschen pflücken zu genießen. Der Abend hielt einen spektakulären Sonnenuntergang für uns bereit. Ob hier der Heilige Laurentius bei Wettergott Petrus ein gutes Wort eingelegt hatte? Ein Besuch der kleinen Sternwarte und ein faszinierend großer und heller Mond folgten. Anderntags war der schier endlos große Haufen Grünabfall bereits Geschichte. Nicht nur für uns war die Zeit in Kirchheim eine schöne Erfahrung. Auch freuten sich die Bewohner des kleinen Dorfes über den Einsatz.

Es waren zwei Projekttage, die außergewöhnlich waren. Außergewöhnlich, weil sie für viele glückliche Gesichter und Gemüter sorgten. Es machte Spaß zu helfen, anderen eine Freude zu bereiten, anzupacken und am Ende zu sehen, was man gemeinsam geschafft hatte. Dies, und das steht fest wie das Amen in der Kirche, hätte dem Heiligen Laurentius ganz sicher gefallen, der sich selbst immer für die Armen, Kranken und Waisen einsetzte.

(Luise Schneider, eA Religion Klasse 11)